Beiträge
Tanja Grendel
Bildungsgerechtigkeit im Ganztag. Vergewisserungen über die Zielperspektive sozialarbeiterischer Praktiken (S. 89-105)
Der Beitrag von Tanja Grendel zur Bildungsgerechtigkeit im Ganztag beginnt zunächst mit einer Rückbesinnung auf die Ursachen von Bildungsungleichheiten. Anschließend wird – ausgehend von gerechtigkeitstheoretischen Überlegungen – eine Zielperspektive sozialarbeiterischer Praktiken für den Ganztag vorgeschlagen. Vor diesem Hintergrund wird weiter die Expertise Sozialer Arbeit an Schule gewürdigt. Abschließend werden darüber hinausgehende Perspektiven und Potenziale für eine ungleichheitskritische Transformation des Bildungsorts Ganztag formuliert.
Daniela Wetzelhütter/Petra Wagner
Lebenszufriedenheit in Krisenzeiten. Eine empirische Analyse unter Berücksichtigung von Bildungsparametern auf Basis des Sozialen Surveys Österreich (S. 106-120)
Basierend auf einer Datengrundlage auf Basis des Sozialen Surveys Österreich aus dem Jahre 2021 untersuchen Daniela Wetzelhütter und Petra Wagner den Einfluss von Bildungsparametern (empfundene/r Bildungsungerechtigkeit, Bildungsgrad, Einkommenssituation) auf die Lebenszufriedenheit, unter Berücksichtigung von demografischen Merkmalen und Covid-Risikofaktoren. Offen bleibt allerdings, inwieweit sich insbesondere die wahrgenommene Bildungsungerechtigkeit auf die Lebenszufriedenheit auswirkt, weshalb diesem Aspekt vordergründig nachgegangen wird.
Maximilian Schäfer/Florian Eßer
Erinnerbare Kindheit und Jugend in Heimerziehung. Befunde zur kustodialen Archivierung des Heimalltags am Beispiel Freistatt (S. 121-138)
Maximilian Schäfer und Florian Eßer diskutieren ausgewählte Befunde zu archivierten Materialien über Heimerziehung am Beispiel der überlieferten Akten über die Erziehungsheime in Freistatt, die im Hauptarchiv Bethel in Bielefeld verwahrt werden. Im Fokus steht die Frage, welche Erinnerungen an Kindheit, Jugend und den gemeinsamen Alltag in Erziehungsheimen durch archivierte Aufzeichnungen und damit einhergehende Geschichtsüberlieferungen präfiguriert werden. Neben den Inhalten dieser Archivalien wird in diesem Zusammenhang auch die Frage nach deren Zugänglichkeit für ehemals fremduntergebrachte Menschen aufgeworfen.
Martina Schäfer
Reflexionen im Sozialraum – Kompetenzanforderungen und Perspektiven. Eine Studie als Beitrag zum Professionalisierungsdiskurs im Kontext sozialarbeiterischen Handelns im Sozialraum (S. 139-151)
Seit Ende des zwanzigsten Jahrhunderts rückt der Begriff Gemeinwesen in den Fachdiskussionen Sozialer Arbeit in den Hintergrund und wurde durch das Arbeitsprinzip der Sozialraumorientierung abgelöst. Gleichwohl finden die seinerzeit bereits erarbeiteten Erkenntnisse aus den 1970er- und 1980er-Jahren in den aktuellen Ausgestaltungen der sozialarbeiterischen Interventionen ihre Einflüsse. Auf der Grundlage einer empirischen Studie stellt Martina Schäfer die perspektivischen Betrachtungen von Fachkräften der Sozialen Arbeit hinsichtlich der vielfältigen Kompetenzanforderungen im Sozialraum und in diesem Zusammenhang den möglichen Nutzen von Supervision dar.
Berichte
Miriam Ballschmieter/Patrick Neuhaus/Michael Leggemann/Jutta Kuhnhenn
Die Bedeutung von Patenschaftsangeboten für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Erfahrungen aus dem Präventionsprogramm »Kanu – Gemeinsam weiterkommen« (S. 152-159)
Peter-Georg Albrecht
Politik und Wirtschaft als Referenzebenen der Wohlfahrtsverbandsprofilierung. Zur Entwicklung der sozialmoralischen Orientierungen des deutschen Caritasverbandes in seiner Verbandsgeschichte (S. 160-166)
NP-Aktuell
Für einen nationalen Bildungsgipfel: Breiter Appell an Bundeskanzler und Länderchef:innen (S. 167-170)