np-Diskurs
Einführung
Sozialstaatliches Handeln als Investition? Folgen für die Soziale Arbeit (S. 91)
Hans-Uwe Otto/Norbert Wohlfahrt/Holger Ziegler
Thesen zum ökonomistischen Hintergrund einer verkehrten Konstruktion und ihren sozialpolitischen Folgen – Der Social Return on Investment (S. 92-97)
In den » Thesen ...« von Hans-Uwe Otto, Norbert Wohlfahrt und Holger Ziegler werden die sozialpolitischen Folgen näher betrachtet, die aus einer Konzeptionierung von sozialen Interventionen als Investment resultieren. Wenn nicht mehr der individuelle Bedarf, sondern der gesellschaftliche Mehrwert für soziales Handeln entscheidend ist, wird die Begründung für sozialprofessionelles Handeln prinzipiell infrage gestellt.
Hans-Uwe Otto/Norbert Wohlfahrt
Der Social Return on Investment: Anmerkungen zum Antiprofessionalismus der aktuellen Wirkungsdebatte und ihres sachfremden Hintergrunds (S. 98-108)
Hans-Uwe Otto und Norbert Wohlfahrt diskutieren die Bedeutung des Social Return on Investment im Hinblick auf die Folgen antiprofessioneller Argumentationen für die Soziale Arbeit und die Neudefinition einer weitreichenden Wirkungsdebatte im Kontext ihres sachfremden ökonomistischen Hintergrunds.
Holger Ziegler/Arne Wohlfarth
Zahlen und Geschichten – SROI als Umwertungstechnik im Sozialsektor (S. 109-124)
Der Beitrag von Holger Ziegler und Arne Wohlfarth widmet sich dem Instrument Social Return on Investment (SROI). Sie beleuchten systematische Schwächen existierender SROIAnalysen im Hinblick auf ihre Steuerungsimplikationen sowie vor dem Hintergrund der Ansprüche der Wirkungsforschung.
Sebastian Gogol
Soziale Innovationen für eine wirksamere Praxis? Auseinandersetzung mit Social Impact Bonds im Landkreis Osnabrück und in Mannheim (S. 125-139)
Sebastian Gogol setzt sich mit dem Konzept des Social Impact Bonds (SIB) auseinander. Neben einer kritischen Erörterung der Grundprämissen, wird über die beiden aktuellen Projekte im Landkreis Osnabrück (Alternative zur Sozialpädagogischen Familienhilfe) und in Mannheim (Verbesserte Bildungschancen für Kinder) berichtet.
Beiträge
Katharina Freres/Pascal Bastian/Mark Schrödter
Jenseits von Fallverstehen und Prognose – Wie Fachkräfte mit einer einfachen Heuristik verantwortbaren Kinderschutz betreiben (S. 140-164)
Katharina Freres, Pascal Bastian und Mark Schrödter stellen in ihrem Beitrag den internationalen Forschungsstand zu den Bedingungen, Effekten und Prozessen der Urteils- und Entscheidungsfindung im Kinderschutz, sowie zentrale theoretische Modelle zur Erklärung der Befunde systematisch dar. Im Lichte dieser Forschung werden dann die Befunde einer ethnografischen Studie präsentiert, in der untersucht wurde, wie Fachkräfte im Kinderschutz bei Hausbesuchen Urteile bilden und Entscheidungen fällen.
Tilman Thaler
Zwischen Evidenz und Subjekt – Ein kritischer Beitrag zur Sozialpädagogik (S. 165-180)
Ausgangspunkt der Überlegungen von Tilman Thaler ist, dass evidenztheoretische Konzeptionen in der Sozialpädagogik eher skeptisch betrachtet werden, aber eine immer stärkere Bedeutung erfahren. Der vorliegende Beitrag ist eine Interpretation der Sozialpädagogik, welche sowohl qualitative wie quantitative Verfahren regelt, ohne dafür einen evidenztheoretischen oder einseitig subjektbezogenen Ansatz zu verfolgen: eine Interpretation im Sinne des Kritizismus beziehungsweise Kritischen Rationalismus von Karl Popper.
Gunther Graßhoff/Christin Haude/Carolin Bebek/Anna Schütz/Till-Sebastian Idel
Die andere Seite der Bildung? Versuch einer Ordnungsbestimmung von außerunterrichtlichen Angeboten an Ganztagsschulen (S. 181-197)
Im Forschungsprojekt »Jenseits des Unterrichts « wurden in einem qualitativ-ethnografischen Zugang außerunterrichtliche Angebote an Ganztagsschulen in den Blick genommen, ohne unmittelbar von professionsbezogenen Annahmen auszugehen. Gunther Graßhoff, Christin Haude, Carolin Bebek, Anna Schütz und Till-Sebastian Idel unternehmen mit Rückgriff auf dieses Forschungsprojekt den Versuch, das Feld genauer zu bestimmen, um einen Beitrag zur empirisch gesättigten Beschreibung ganztagsschulischer Ordnungsbildung zu leisten und daran anschließend den Diskurs zu bereichern beziehungsweise zu irritieren.
Benedikt Hopmann/Albrecht Rohrmann/Wolfgang Schröer/Ulrike Urban-Stahl
Hilfeplanung ist mehr als ein Verfahrensablauf – Ein Plädoyer zur Öffnung der aktuellen Fachdiskussion im Kontext der SGB VIII-Reform (S. 198-207)
Benedikt Hopmann, Albrecht Rohrmann, Wolfgang Schröer und Ulrike Urban-Stahl plädieren dafür, die Debatte und bisherigen Vorschläge zur Weiterentwicklung der Hilfeplanung zu öffnen und zur Diskussion stellen, welche Themenfelder dabei auch zu berücksichtigen sind. Dabei wird insbesondere Bezug genommen auf die SGB VIIIReformdebatten der vergangenen vier Jahre auf den unterschiedlichen Ebenen in der Fachöffentlichkeit.
Bericht
Nikolaus Meyer/Maria-Eleonora Karsten
Die Einheit sozialer Berufe in Gefahr? Eine Analyse statistischer Hochschuldaten und ihre professionstheoretische Problematisierung (S. 208-219)