Beiträge
Manfred Kappeler
Zum 90. Geburtstag von C. Wolfgang Müller (S. 401-409)
Zum 90. Geburtstag von C. Wolfgang Müller unternimmt Manfred Kappeler den Versuch einer Selbst- Vergewisserung über seine frühen Begegnungen mit C.W. in den Jahren 1968 bis 1973, in denen sie Weggefährten wurden. Wie nicht anders möglich, handelt es sich dabei um eine Re-Konstruktion aus der Erinnerung heraus, die letztendlich immer auch Konstruktion ist.
Christoph Butterwegge
Wie die AfD mit der wachsenden Armut umgeht. Problemverdrängung und Sozialpopulismus statt Sozialpolitik (S. 410-425)
»Massenmigration« und »Flüchtlingsströme« bilden im Parlamentsalltag das Schlüsselthema der AfD, mit dem sie alle übrigen Themenkomplexe in Verbindung zu bringen sucht. Für Christoph Butterwegge drängt sich dabei der Verdacht auf, dass die Beschäftigung damit nur eine Pflichtaufgabe für die Partei wie für ihre Parlamentsfraktionen darstellt, geboren aus der Notwendigkeit, sich der Ängste und Sorgen bestimmter Wählerschichten anzunehmen.
Simon Sohre
Die Macht der Kritik. Ergebnisse einer diskursanalytischen Studie des theoriebildenden Gegenstands der Sozialen Arbeit (S. 426-442)
Der Beitrag von Simon Sohre bezieht sich auf eine umfassende eigene Untersuchung zu Kritik nach Foucault im Diskurs von Sozialer Arbeit und Erziehungswissenschaft. Das Ziel seiner Ausführungen ist es, erstens die Ergebnisse dieser Untersuchung zu präsentieren und zweitens Stärken und Schwächen der durchgeführten Diskursanalyse in Bezug auf Kritik nach Foucault in den theoriebildenden Diskursen zu diskutieren.
Thomas Wagner/Arnd Götzelmann
Geschichten zum beruflichen Alltag in der Sozialen Arbeit als Zugang zu einer Historiografie wohlfahrtstaatlicher Transformation »von unten«. Theoretische und methodologische Überlegungen zu einem Forschungsprogramm (S. 443-461)
Thomas Wagner und Arnd Götzelmann unternehmen den Versuch, ein Forschungsprogramm hinsichtlich seiner theoretischen und methodologischen Grundannahmen zu umreißen, welches die Perspektive der Erzählung von in der Sozialen Arbeit Tätigen zu ihrem beruflichen Alltag ins Zentrum einer historiografischen Auseinandersetzung mit wohlfahrtsstaatlichen Transformationsprozessen rückt.
Thomas Bek
Gemeinwesenarbeit, eine endliche Geschichte? Über Mensch, Subjekt und die theoretische Fundierung von Handlungsformen am Beispiel der Zukunft der GWA in einer sich zunehmend disziplinierenden Sozialen Arbeit (S. 462-477)
Die »klassischen Methoden« haben eine lange Tradition. Sie sind zwar nicht unumstritten, sind aber aktuell und immer noch in Lehre und Praxis präsent. Wie steht es aber um ihre theoretische Aufarbeitung im Prozess der sich weiterentwickelnden Sozialen Arbeit? Dieser Frage geht Thomas Bek am Beispiel der Gemeinwesenarbeit und vertiefend an einem Aspekt ihrer Humankonzeption nach.
Matthias Rübner
Direktiv, reflexiv oder informativ? Beratungsstile in der Berufsberatung (S. 478-495)
Die Studie von Matthias Rübner untersucht, welche Beratungsstile sich in der Berufsberatung in der für junge Menschen wichtigen Übergangsphase im Lebenslauf etabliert haben und welche Auswirkungen diese auf zentrale Merkmale des Beratungsgeschehens haben. Methodisch wird eine evaluative qualitative Inhaltsanalyse mit quantitativstatistischen Analysen verknüpft.
Essay
Maria Kurz-Adam
Profession ohne Auftrag? Vom Verschwinden der Hilfe in einem helfenden Beruf (S. 496-502)
In einem Essay beschäftigt sich Maria Kurz-Adam mit dem Widerspruch zwischen Subjektwerdung und sozialer Abhängigkeit im Alltagshandeln der Sozialen Arbeit. Welche Wege finden sich, dass eine Praxis auch innerhalb dieser widersprüchlichen, unauflösbaren Welt entstehen und bestehen kann? Welche Wege finden sich, in einer als grundsätzlich gedachten Widersprüchlichkeit noch Handeln der Sozialen Arbeit möglich zu machen?