Beiträge
Günther Roth
Im Nebel von Moral, Macht und Geld. Gratwanderungen Sozialer Arbeit in der Sozialwirtschaft am Beispiel der Berliner Treberhilfe (S. 3-18)
Günter Roth unternimmt den Versuch, Gratwanderungen der Sozialen Arbeit in der Sozialwirtschaft am Beispiel derBerliner Treberhilfe aufzuzeigen und damit die komplexe, widersprüchliche Logik ihres »Absturzes« im Nebel von Moral, Macht und Geld weiter aufzuklären. Denn dieser auf den ersten Blick so eindeutige, in der Fachwelt aber auf wenig Resonanz gestoßene Fall wirft bei näherer Betrachtung schwierige grundsätzliche Fragen nach dem widersprüchlichen Selbstverständnis und der Steuerung Sozialer Arbeit im sich zur »Sozialwirtschaft« wandelnden »Sozialwesen« auf.
Joachim Weber
Grenzen der Moral. Gedanken zur sozialpädagogischen Intervention im Anschluss an Machiavelli (S. 19-37)
Die Praxis sozialpädagogischen Handelns steht nach Joachim Weber vor Machiavellis Frage, was wir mehr lieben, die Welt gemeinsamen Handelns mit ihrem Situationspotenzial oder unsere eigene moralische Integrität. Danach entscheidet sich, ob wir das praktische Situationspotenzial mit moralischen Imperativen oder methodischen Konzepten beschneiden und damit versuchen unter unsere Kontrolle zu bringen, oder aber ob wir im Gegenteil dieses Situationspotenzial zur Entfaltung bringen und damit Freiheit ermöglichen.
Erich Hollenstein/Frank Nieslony
»Offensive Schulsozialarbeit« und moderne Bildung (S. 38-51)
Von Erich Hollenstein und Frank Nieslony wird als Beispiel für offensives Handeln im Rahmen der Jugendhilfe ein auf moderne Bildungsprozesse ausgerichtetes Handlungsfeld dargestellt. Ihrer Ansicht nach ist eine offensive Schulsozialarbeit aufgrund ihres jetzigen Entwicklungsstandes wie auch aufgrund ihres Professionalisierungsprozesses sehr wohl in der Lage, sich in dem »Bildungszug« vom »Trittbrett« in das Innere der Wagons hineinzuwagen oder besser: Sie befindet sich bereits dort!
Cornelia Kling-Kirchner
Case Management: Didaktik und Ergebnisse eines Methodenseminars (S.52-64)
In Methodenseminaren steht im Allgemeinen für Studierende die Frage an erster Stelle, was Methodenkonzepte konkret für ihre spätere Praxis leisten. Für ein planvolles und reflektiertes Handeln im Berufsalltag sind zunächst aber inhaltliche Grundlagen mittels methodisch-theoretischer Auseinandersetzung und entsprechender Lektüre zu entwickeln in Bezug auf das Verhältnis von Kosten, Effizienz und Qualität der Sozialen Arbeit. Insofern versteht Cornelia Kling-Kirchner ihren Beitrag als Einstieg in eine grundlegende Auseinandersetzung mit der Frage des Für und Wider desCase Managements.
Replik
Johannes Lohner
Die Klinische Sozialarbeit geht ihren Weg. Replik auf Ruttert, T., Klinische Sozialarbeit: Quo vadis? (np 4/12: 335-345) (S.65-69)
In seiner Replik auf den Beitrag von Tobias Ruttert (np 4/12: 335 ff.) zum Thema »Klinische Sozialarbeit: Quo vadis?« stellt Johannes Lohner die These auf, dass die Klinische Sozialarbeit ihren Weg gehen wird. Die von Ruttert befürchtete »Entwertung grundständiger Sozialarbeit« wird seiner Meinung nach nicht durch das Verhindern offensiver Entwicklungen in der Klinischen Sozialarbeit aufzuhalten sein und ist auch nicht darin begründet. Vielmehr kann sie nur durch die Weiterentwicklung der eigenen Disziplin erfolgreich sein.
Tobias Ruttert
Less ist more – Plädoyer für eine »gemäßigte« Klinische Sozialarbeit. Stellungnahme von Tobias Ruttert zur Replik von ›Johannes Lohner‹ (S.70-72)
Aus Sicht von Tobias Ruttert, der dazu im Anschluss Stellung nimmt, erweisen sich die von Johannes Lohner angeführten Legitimierungen und Begründungen jedoch als höchst diskussionswürdig. Schon der Verweis auf »lange Traditionslinien der Sozialen Arbeit« reicht seiner Ansicht nach nicht aus, um die Radikalität des Projekts »Klinische Sozialarbeit« zu rechtfertigen.
Berichte
Robert Lehmann
Warum die Sozialarbeitsforschung quantitative Methoden entwickeln muss (S. 73-78)
Uta Wenzel
Neue Formen psychischer Krisen. Zieht der Gebrauch digitaler Medien eine Ent-Emotionalisierung nach sich? (S. 79-87)
Marion Laging/Beatrix Waldenhof/Ulrike Zöller
Internationale Berufsfähigkeit in der Sozialen Arbeit (S. 88-94)