Beiträge
Katrin Valentin
Engagiert für den Klimaschutz. Eine empirische Annährung an die Möglichkeit von Nischen für eine sozial-ökologische Transformation in der Jugendarbeit (S. 93-109)
Vor dem Hintergrund der weltweiten Klimakrise ist zu beobachten, dass Jugendliche eigene Strukturen gebildet haben, um politischen Einfluss zu nehmen. Hierzu fand im Sommer 2023 an der Evangelischen Hochschule Nürnberg ein Forschungsseminar statt, welches die empirischen Grundlagen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Jugendarbeit in Zeiten einer sozialökologischen Transformation schaffte. Zum einen wurden dabei Fallvignetten von Interviews erstellt und zum anderen wurden empirische Daten in Orientierung auf eine Fragestellung gewonnen, auf deren Entwicklung und Auswertung Katrin Valentin in ihrem Beitrag eingeht.
Claudia Poguntke/Angela Gosch
Autoritäre Einstellungen von Studierenden verschiedener Fachrichtungen (S. 110-126)
Autoritarismus generiert sich infolge der fortlaufenden gesellschaftlichen Entwicklungen immer wieder neu, mit entsprechend veränderten Risiken sowie Einfluss- und Schutzfaktoren, die einer Untersuchung und Erklärung bedürfen. In der neueren Forschung werden verschiedenste soziodemografische, bildungsbezogene, entwicklungspsychologische und diverse weitere Faktoren mit der Entstehung von autoritären Einstellungen in Zusammenhang gebracht. Claudia Poguntke und Angela Gosch knüpfen daran an und betrachten den Einfluss der Faktoren Bildung, Bedrohungserleben und Religiosität auf autoritäre Einstellungen.
Julia Brielmaier/Christian Ghanem/Sigrid James
Ausbildung im Bereich der empirischen Sozialforschung im Studium der Sozialen Arbeit. Ein Scoping Review (S. 127-147)
Im Laufe des Studiums können Studierende in unterschiedlichen Settings mit Forschung in Berührung kommen. Davon berührt ist auch die Ausbildung im Bereich der empirischen Sozialforschung, die im Studium der Sozialen Arbeit eine Herausforderung für die wissenschaftliche Qualifizierung darstellen kann. Auf der Basis eines Reviews wird von Julia Brielmaier, Christian Ghanem und Sigrid James vorhandenes, empirisches Wissen über die Ausbildung von Sozialarbeitsstudierenden im Bereich der empirischen Sozialforschung systematisch identifiziert und dargestellt.
Boris Friele/Aljoscha Jegodtka
Sozialarbeiterische Handlungsorientierungen im Umgang mit Psychopharmakagebrauch in der Flüchtlingshilfe. Empirische Befunde zu Rollenverständnissen und Kompetenzanforderungen in einer medikalisierungskritischen Perspektive (S. 148-161)
Ausgangspunkt der explorativen Interviewstudie von Boris Friele und Aljoscha Jegodtka war die Annahme, dass Fachkräfte der Sozialen Arbeit in vielfältiger und konfliktbehafteter Weise mit der Thematik Psychopharmaka konfrontiert sind, ohne über ausreichende spezifische Kompetenzen und klare, professionseigene Handlungsorientierungen zu verfügen. Dementsprechend sollten Situationen außerhalb des sozialpsychiatrischen Felds identifiziert werden, die als Handlungsanlässe für den Umgang mit Psychopharmakagebrauch wahrgenommen wurden.
Heinz Sünker
Volksgemeinschaftsideologie in Nazi Deutschland. Gesellschaftspolitik als Radikalisierung sozialer Ausgrenzung und Ausschließung (S. 162-174)
Eine gegenüber normalen bürgerlich-kapitalistischen Verhältnissen eminente Radikalisierung sozialer Ausgrenzungsprozesse in allen gesellschaftlichen Bereichen mit besonderen Konsequenzen für die Arbeiterklasse insgesamt sowie insbesondere politischer Gegner und rassistisch definierter Personengruppen entfaltete – wie von Heinz Sünker eindrucksvoll aufgezeigt – in Nazi Deutschland eine zerstörerische Dynamik für alle Lebensbereiche und Institutionen. Dabei kamen in der Gestalt von Terror im Alltagsleben vielfältige Formen von Einschüchterung und Angst-Produktion über Ausgrenzung und Verfolgung bis zu Mord und Genozid zur Anwendung.
Würdigung Hans Thiersch
Thomas Rauschenbach/Rainer Treptow
Zum 90. Geburtstag von Hans Thiersch – eine Würdigung (S. 175-180)