Beiträge
Jenny Kipper/Dieter Nittel/Alan Sievers
Pädagogische Kernaktivitäten und Technologien im sozialarbeiterischen Handeln. Die Sozialarbeit/Sozialpädagogik als Element im System des lebenslangen Lernens? (S. 309-325)
Welche konkreten Indikatoren lassen sich im Berufs- und Organisationsalltag der Sozialarbeit/Sozialpädagogik finden, die sich unter dem Konzept der pädagogischen Kernaktivitäten und Technologien subsumieren lassen? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich Jenny Kipper, Dieter Nittel und Alan Sievers vor dem Hintergrund, dass im Zuge der immer stärkeren Spezialisierung der Erziehungswissenschaft die Bildungsforschung zunehmend kleinere Gegenstandsbereiche in den Blick nimmt und die Unterschiede zwischen den einzelnen pädagogischen Handlungs- und Arbeitsfeldern stark, vielleicht allzu stark, akzentuiert werden.
Bernd Christmann/Lena Knaebe/Tanja Rusack/Sehresh Tariq
Verständnis von institutionellen Schutzkonzepten im Jugendamt. Begriffsklärungen, Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven (S. 326-339)
Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für Kindeswohlgefährdungen, die aufgrund ihrer Komplexität und Vielfalt differenziert zu betrachten sind. Bernd Christmann, Lena Knaebe, Tanja Rusack und Sehresh Tariq konzentrieren sich in ihrem Beitrag besonders auf das Thema der sexualisierten Gewalt, was die spezifische Ausrichtung und Zielsetzung des Projekts »FokusJA« aus dem Jahre 2022 widerspiegelt. Die Be- und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche stellt das Jugendamt dabei vor spezifische Herausforderungen. Insbesondere der »Fall Lügde« hat dazu beigetragen, dass der Umgang von Jugendämtern mit sexualisierter Gewalt einem überaus kritischen Fokus unterliegt.
Tanja Grendel/Michael May/Alina Franz/Vanessa Imrock/Laura Silvia Schaaf
Empirische Perspektiven auf (Nicht-)Passungen im Spannungsfeld von Angeboten non-formaler Bildung und Aneignungsformen Jugendlicher (S. 340-354)
Gemessen an dem Anspruch der Kinder- und Jugendhilfe, Benachteiligungen zu vermeiden beziehungsweise abzubauen und eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen zu ermöglichen setzt der Beitrag von Tanja Grendel, Michael May, Alina Franz, Vanessa Imrock und Laura Silvia Schaaf vor dem Hintergrund erster Zwischenergebnisse aus dem Projekt »Abbau von Bildungsbarrieren im Spannungsfeld von Angebot und Aneignung (ABiSAn)« an. Dabei wird die Perspektive auf (Nicht-)Passungen erweitert und diese auf non-formale Bildungsangebote angewendet.
Jutta Harrer-Amersdorffer/Carolin Auner
Tendenzen der (De-)Professionalität in der Sozialen Arbeit. Eine Einladung zur Diskussion? (S. 355-365)
Jutta Harrer-Amersdorffer und Carolin Auner gehen von der Annahme aus, dass die inhaltliche Ausgestaltung der Qualifikation der Fachkräfte in der Sozialen Arbeit hin zur Professionalität als durchaus spannungsreich zu verstehen ist und in Anbetracht des Fachkräftemangels noch stärker in den Fokus rückt. Darauf aufbauend werden die Fragestellungen aufgegriffen, inwieweit sich gegenwärtig Professionalität in der Praxis Sozialer Arbeit erfassen lässt und ob, beziehungsweise inwieweit, eine umfängliche Qualifikation innerhalb des Bachelorstudiengangs Sozialer Arbeit gelingen kann. Abschließend werden daraus Schlussfolgerungen und Reflexionsimpulse für Praxis und Lehre (in) der Sozialen Arbeit abgeleitet.
Helga Kelle/Nina Kläsener/Stephan Dahmen
Situierte Kasuistik (Teil II). Zur narrativen Konstruktion von Fallkategorisierungen in den Frühen Hilfen (S. 366-386)
Der Beitrag von Helga Kelle, Nina Kläsener und Stephan Dahmen basiert auf dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt »Risikoeinschätzung und Fallprozessierung in Frühen Hilfen und Kinderschutz« und konzentriert sich auf die Forschungsfrage, wie Professionelle – mit Blick auf das Angebotsspektrum – in den Frühen Hilfen spezifische Fallkategorisierungen narrativ konstruieren und wie diese Praktiken im Sinne einer situierten Kasuistik zu interpretieren sind. Mit dieser Form der kombinierten Analyse sollen empirische Einblicke in die spezifische kommunale Institutionalisierung und Organisation Früher Hilfen ermöglicht werden.
Essay
Joshua Graf
Klassismus. Affirmation durch Kritik (S. 387-400)