Beiträge
Hans Thiersch
Umbruch, Aufbruch und Konsolidierung. Disziplin- und Professionsprobleme der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit am Beispiel des Diplomstudiengangs in Tübingen – Erinnerungen eines Zeitzeugen (S. 417-429)
In seinem Rückblick auf die Gründung und Einrichtung des Tübinger Diplomstudiengangs in den frühen siebziger Jahren, der Umbruch, Aufbruch und Konsolidierung bedeutete, erinnert Hans Thiersch als Zeitzeuge an die damals dramatischen Entwicklungen und Auseinandersetzungen um die Neukonzeption des Studiengangs Sozialpädagogik/Soziale Arbeit. Diese Erinnerungen dienen der Vergewisserung der Errungenschaften und errungenen Prinzipien, die sich damals für eine Soziale Arbeit herausgebildet haben und die auch unter den gegebenen und vor allem den auf uns zukommenden neuen Bedingungen nicht aufgegeben, sondern festgehalten und weiterentwickelt werden sollten.
Markus Sauerwein
Wo versteckt sich das Wissen in der Praxis? (S. 430-447)
Wie wissenschaftliches Wissen aufgegriffen wird resp. in die Praxis gelangt ist wiederkehrend Diskussionsgegenstand. Markus Sauerwein zeichnet zunächst die Relevanz von (wissenschaftlichem) Wissen in professionstheoretischen Ansätzen nach und diskutiert anschließend Modelle des Wissenstransfers. Weiter wird eine Synthese der verschiedenen Vorstellungen über Wissenstransfer oder -dialog vorgetragen und in Erweiterung bisheriger Diskussionen argumentiert, dass Sozialpädagogik nicht nur Wissenschaft und Praxis als Wissensressource aufgreift, sondern darüber hinaus das Wissen der Adressaten*innen zu berücksichtigen ist.
Katrin Peyerl
Von Babymassage bis Schnupperklettern für Familien. Eine Programmanalyse zu Themen und Adressat*innen von Familienbildungsstätten (S. 448-465)
Katrin Peyerl wirft einen empirischen Blick auf Familienbildungsstätten, um damit einen Beitrag zur Profilbestimmung von Familienbildungsstätten zu leisten, die strukturell zwischen der Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik verortet sind. Dazu werden Ergebnisse aus einer Programmanalyse präsentiert, d.h. Analysen von Programmheften und vergleichbaren Darstellungen im digitalen Raum, die Aufschluss über angenommene oder festgestellte Bildungsbedarfe der Adressat*innen geben. Im Rahmen des Beitrags wird dabei konkret betrachtet, wer die Adressat*innen sind und insbesondere herausgearbeitet, welche familienbezogenen Themen und Herausforderungen in den Angeboten thematisiert werden.
Michael May
Zur Rekonstruktion der Marxschen Entfremdungstheorie und ihrer Bedeutung für Kritische Soziale Arbeit (S. 466-483)
In dem gegenwärtigen Diskurs um Entfremdung als Gegenstandsbestimmung »einer materialistisch emanzipatorischen Theorie Sozialer Arbeit« greift so gut wie keine Publikation nicht in der ein oder anderen Weise auf den Marxschen Entfremdungsbegriff zurück. Oft sind es dabei periphere Aspekte, die aufgenommen werden, um in kritischer Auseinandersetzung damit – oder aber auch als dessen Weiterführung begriffen – die eigenen Überlegungen zu profilieren. Auf einige der prominentesten Beispiele wird von Michael May kritisch verwiesen, um ihnen dann eine Rekonstruktion von Grundzügen der Marxschen Entfremdungstheorie gegenüberzustellen und diese schließlich im Hinblick auf ihre Implikationen für eine Kritische Soziale Arbeit zu erörtern.
Bericht
Holger Ziegler
Vertrauen junger Menschen. Befunde der Studie ›Angst vor der Zukunft?‹ (S. 484-496)
NP-AKTUELL
AGJ – Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe
Auf gute Zusammenarbeit in der Ganztagsbildung! Qualität durch Multiprofessionalität, qualifiziertes Personal und kooperationsförderliche Rahmenbedingungen (S. 497-514)
in der VORSCHAU komplett enthalten