50 JAHRE NEUE PRAXIS
Hans-Uwe Otto/Hans Thiersch/Reinhard Hörster/Mike Seckinger/Margret Dörr/Franz Hamburger/Wolfgang Trede/Björn Kraus/Maria Bitzan
50 Jahre neue praxis (S. 3-11)
Beiträge
Roland Lutz
Armut – Normalisierung und Moralisierung (S. 13-29)
Was ist eigentlich Armut und wie wird sie begriffen? In seiner kritischen Reflexion kommt Ronald Lutz zu dem Schluss, dass unsere Gesellschaft, trotz bestehender Skandalisierung von Verbänden und Wissenschaft, sich mit Armut arrangiert hat – im Klartext: Es findet eine Normalisierung von Armut statt, die sich tendenziell auch mit einer neuerlichen Moralisierung auflädt. Die Soziale Arbeit muss dies als Chance und Herausforderung begreifen ihren Horizont wieder zu weiten und darin politischer zu werden.
Christian Wevelsiep
»Hilfe im Zeichen des Anderen« (S. 30-44)
Vor dem Hintergrund der Migration und Wanderungsbewegungen unserer Zeit stellt die Angst vor den Anderen in unserer Gesellschaft eine Quelle der Beunruhigung dar. In diesem Kontext zeigt Christian Wevelsiep den Wert einer gesellschaftspolitischen und sozialtheoretischen Grundlagenreflexion auf und stellt dabei die Frage, inwieweit diese Entwicklungen sich auf die Formen der gesellschaftlichen Solidarität, insbesondere auf die Bedingungen der Sozialen Hilfe auswirken.
Sven Back
Exklusionstendenzen an deutschen Hochschulen und Universitäten. Wahrnehmungen psychisch erkrankter Studierender im Kontext institutioneller Diskriminierungsmomente (S. 45-57)
Sven Back beschäftigt sich mit der Frage: Wie erleben Studierende an deutschen Hochschulen und Universitäten mit psychischen Erkrankungen ihren Studienalltag? Der Beitrag soll Impulse setzten für die Soziale Arbeit, diskriminierende, stigmatisierende und exkludierende Strukturen sichtbar machen, aufbrechen und schließlich zur Disposition stellen um dann in einem folgenden Prozess durch gewonnene Erkenntnisse Handlungsweisen zu innovieren.
Nora Jehles/Kristine Blatter
Verteilung von Landeszuschüssen an Kitas in Nordrhein-Westfalen. Bedarfsgerecht oder am Ziel vorbei? (S. 58-74)
In ihrem Beitrag beschreiben Nora Jehles und Kristine Blatter, wie die nordrheinwestfälischen Jugendämter nach dem zum 1. August 2014 in Kraft getretenem KiBiz bei der bedarfsgerechten Verteilung der Landeszuschüsse auf die einzelnen Kitas vorgegangen und welche Barrieren dabei aufgetreten sind. Mittlerweile ist ein Referentenentwurf für eine neue Version des KiBiz vorgelegt worden, die am 1. August 2020 in Kraft treten wird, wonach u.a. die zu verteilende Gesamtfördersumme erhöht wird, während der Verteilungsmodus unverändert bleibt.
Essays
Tobias Nickel-Schampier
Halt(ung) finden – Warum eine Professionsethik Sozialer Arbeit unverzichtbar ist? (S. 75-84)
Heiko Kleve/Kristin Beer
Unternehmerfamilien als Zielgruppe Sozialer Arbeit. Eine Erweiterung der professionellen Zuständigkeit (S. 85-95)
NP-AKTUELL
Siegmund Pisarczyk
Fundraising mit Prävention-Compliance in der freizeitpädagogischen Jugendarbeit (S. 97-99)