Beiträge
Joachim Weber
Sich nicht dumm machen lassen! Ebenen der Reflexivität in der Erziehungswissenschaft (S. 309-319)
In seinem Habilitationsvortrag, gehalten im Januar 2016 im Fachbereich Erziehungswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, beschäftigt sich Joachim Weber mit der Frage, wie wir mit Verletzungsoffenheit, Begrenztheit, und Scheiternkönnen umgehen sollen. Denn nie können wir sicher sein, dass unsere Plane sich realisieren lassen, weil immer etwas oder jemand dazwischen kommen kann. Zwischenmenschliche Praxis zeigt sich als eine solche des Scheiternkönnens, die das Scheitern zwar niemals zum Ziel hat, ihm aber dennoch permanent ausgesetzt ist.
Peter Hammerschmidt/Anne Hans/Melanie Oechler/Uwe Uhlendorff
»Schlüsselkinder« in der Nachkriegszeit (S. 320-334)
Peter Hammerschmidt, Anne Hans, Melanie Oechler und Uwe Uhlendorff präsentieren ausgewählte Zwischenergebnisse eines auf drei Jahre angelegten DFG Forschungsprojektes über »Sozialpädagogische Probleme in der Nachkriegszeit«. Dabei beschränken sie sich auf die Problemkonstruktion »Schlüsselkinder« – ein sozialpädagogisches Problem in der Nachkriegszeit in Westdeutschland. In ihrem Beitrag wird zunächst ihr Forschungsansatz vorgestellt und daran anknüpfend die Problembeschreibungen und die ins Auge gefassten Problemlösungen und Folgeprobleme anhand von Quellen aus der Nachkriegszeit erörtert.
Vincent Richardt
»Und täglich wirkt die Jugendhilfe« – Das Dilemma der Wirkungsnachweise für die Praxis der Erziehungshilfen (S. 335-349)
Die generelle Frage nach den Effekten von Handlungen gehört zu den zentralen menschlichen Anliegen. Ganz besonders scheint dies in der Sozialen Arbeit und speziell im Bereich der Erziehungshilfen zu gelten. Schon immer werden diese von einem intensiven Diskurs um Effekte, Erfolge und Wirkungen der geleisteten Arbeit begleitet, teils gestützt, teils aber auch prinzipiell in Frage gestellt. Solche wissenschaftlichen Grundsatzdebatten bieten für die Praxis nur wenig Orientierung. Die Frage, welche Handlungsansätze und Methoden unter welchen Bedingungen am aussichtsreichsten sein können, wird nach Ansicht von Vincent Richardt nicht einheitlich beantwortet.
Silke Haagen
Die Relevanz biografischer Bezüge in der sozialpädagogischen Beratung (S. 350-362)
Der Beitrag von Silke Haagen beschäftigt sich mit den Fragestellungen: Wie können biografische Bezuge in der sozialpädagogischen Beratung hergeleitet und sichtbar gemacht werden? Mittels welcher zentraler Einflüsse kann dies gelingen und welche Ansätze, Methoden und Theorien begründen die professionelle Beratung hierin? Außerdem wird der Frage nachgegangen, wie die empirische Sozialforschung, insbesondere mittels narrativbiografischer Interviews, hierzu unterstützend beitragen kann.
Marc Weinhardt/Augustin Kelava
Die performanzorientierte Erfassung psychosozialer Beratungskompetenz in Forschung und Lehre im Rahmen einer Simulationsumgebung (S. 363-377)
Marc Weinhardt und Augustin Kelava stellen in ihrem Beitrag einen Ansatz zur performanzorientierten Erfassung psychosozialer Beratungskompetenz vor, der sowohl für den Einsatz in der Forschung als auch in der Lehre verwendet werden kann. Die Daten stammen aus einem transdisziplinaren Forschungs- und Evaluationsprojekt an der Arbeitsstelle für Beratungsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen, in dem Studierende der Erziehungswissenschaft und benachbarter psychosozialer Studienberufe Beratungsgespräche im Kontext einer Simulationsumgebung absolvierten, in der Schauspieler prototypische Beratungsanliegen aus der Sozialen Arbeit darstellten.
NP-Diskurs über eine neue Kinder- und Jugendhilfe
Uwe Uhlendorff
Stellungnahme zum Entwurf eines »Gesetzes zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen« (S. 378-382)
Berichte
Andreas Reinhold
Inklusionsprozesse in der Jugendförderung (S. 383-393)
Ute Düssler/Jutta Hagen/Jack Weber
Sozialräumliche Hilfen und Angebote (SHA) in Hamburg auf dem Prüfstand (S. 394-410)
NP-Aktuell
Fabian Kessl
Kommentar: Die politische Abstinenz und die Zukunft der Sozialen Arbeit. Über fundamentalistisch begründete Jugendgewalt, Renationalisierungstendenzen in Europa und ihre Konsequenzen für die Profession (S. 411-414)
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