BEITRÄGE
Karin Bock
Sozialpädagogische Skizzen zwischen Gegenwart und Zukunft: Von Lebenswelten, Orten und Zwischen-Räumen (S. 427-438)
Ihre sozialpädagogischen Skizzen gliedert Karin Bock in drei größere Teile: Zuerst stellt sie ihre Zugänge zum Begriff der »Lebenswelt« vor. Daran schließen sich Überlegungen zur Kontextualisierung des Begriffes »Ort« an, die sie versucht mit Überlegungen aus der Anthropologie resp. Ethnologie und Ethnofiktion zu verbinden. Schließlich folgen Hinweise auf den »Raumbegriff«, die als »Zwischen-Räume« überschrieben sind und die ihr im Fortgang der Argumentation bedeutsam erschienen. Ein vorläufiges Fazit soll dann die vorgestellten Überlegungen sozialpädagogisch bündeln.
Bernd Dollinger
Soziale Arbeit in der Politik (S. 439-454)
Obwohl der Zusammenhang mit der Politik für die Soziale Arbeit per se relevant und die Frage nach ihm natürlich nicht neu ist, scheint sich derzeit ein besonderes Interesse zu artikulieren. Es verbindet sich mit der Wahrnehmung nachhaltiger Veränderungen der politisch ermöglichten Handlungsvoraussetzungen Sozialer Arbeit in den vergangenen Jahren. Der Beitrag von Bernd Dollinger knüpft an diese Tatsache an. Es wird eine empirische Studie vorgestellt, mit der im Politikfeld »Jugendkriminalität« analysiert wird, wie die Soziale Arbeit in der Politik adressiert wird, welche Erwartungen an sozialpädagogisches Handeln sich zeigen und wie sich dies längerfristig änderte.
Stefan Köngeter/Christian Reutlinger
Community Connections – Die Vielstimmigkeit der transatlantischen Community-Orientierung zwischen 1890 und 1940 (S. 455-477)
In ihrer Spurensuche fokussieren Stefan Köngeter und Christian Reutlinger auf die USamerikanische Debatte um die Bedeutung von community, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts geführt wurde. Diese Konferenzreihe ist zum einen für die US-amerikanische Soziale Arbeit von zentraler Bedeutung. Zum anderen aber emergierte dort zwischen 1890 und 1935 die sogenannte »Methodentrias« von Einzelfallhilfe (social case work), sozialer Gruppenarbeit (social group work) und Gemeinwesenarbeit (community organization), die für die Soziale Arbeit im Nachkriegsdeutschland von entscheidender Bedeutung geworden ist und durch die die Gemeinwesenarbeit zu einem festen Bestandteil der Sozialen Arbeit in Deutschland wurde.
Nicoletta Rapetti
Muss die Normalität gerettet werden? (S. 478-493)
Was bedeutet eine erkrankte Normalität für den Menschen, der sie doch stets als Orientierungspunkt seiner Gesundheit ansah? Wie steht es tatsächlich um den Gesundheitszustand der Normalität? Ist sie ernstlich bedroht oder sind es doch wir Menschen, die der Behandlung bedürfen? Ist ihre Erkrankung aufzuhalten, können wir sie denn noch retten und sollten wir es überhaupt? Diesen und weiteren Fragen geht Nicoletta Rapetti nach, um Antworten zu suchen darauf, ob wir einer bestimmten Normalität bedürfen oder ob wir die Gelegenheit besser nutzen sollten, uns gebührend von ihr zu verabschieden.
Georg Theunissen
Altern mit Autismus (S. 494-509)
Ausgehend von einem dynamischen Altersbegriff, der ab dem 50. Lebensjahr und nicht erst mit Eintritt ins übliche Renten- oder Pensionsalter angesetzt wird, befasst sich Georg Theunissen zunächst mit der Lebenserwartung sowie mit psychischen Erkrankungen und Verhaltensbesonderheiten im Alter bevor Erkenntnisse hinsichtlich des Ausprägungsgrads autismustypischer Merkmale im Zuge des Älterwerdens zusammengetragen und diskutiert werden. Daran anknüpfend werden Leitgedanken zeitgemäßer Behindertenarbeit aufgegriffen und unter Beachtung der skizzierten Befunde aus der Sicht betroffener Personen für die Praxis reflektiert.
BERICHTE
Jana Molle
Sanktionsregelungen im SGB II – Lebenslagen und Teilhabechancen vor dem modernen Mythos der Vollbeschäftigung (S. 510-520)
Petra Kleinz
Einfach mal unbeschwert Kind sein dürfen (S. 521-529)